Frankfurt am Main, 13. Oktober 2025
• Odgers veröffentlicht zum 15. Mal das Manager Barometer.
• Manager sind derzeit entweder Treiber oder Getriebene: Sie müssen Agilität vorleben und gleichzeitig Orientierung bieten. Verstärkte Kommunikation und zusätzliche Formate sind nötig.
• Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen gefordert, eigenverantwortlich zu handeln und sich kontinuierlich weiterzubilden, zum Beispiel im Umgang mit Künstlicher Intelligenz.
• Wechselbereitschaft so hoch wie nie seit 2015. 39 Prozent denken über einen Jobwechsel in den kommenden zwölf Monaten nach, nur 38 Prozent planen, im Unternehmen
• Technologie treibt Transparenz in der Lieferkette und verändert Kooperationsmodelle – Vertrauen wird zur zentralen Dimension in der Lieferantenbeziehung.
Die Unternehmensberatung für Executive Search und Leadership Advisory Odgers veröffentlicht zum 15. Mal das Odgers Manager Barometer, für das in diesem Jahr 1.242 Führungskräfte aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden. Das Manager Barometer 2025 zeigt: In einem anhaltend volatilen Umfeld stehen Manager zunehmend unter Druck. Sie sollen Agilität vorleben und gleichzeitig Stabilität und Orientierung bieten – ein Spagat, der kommunikative Stärke, mentale Flexibilität und klare Haltung erfordert.
„Wenn es um Führung geht, sehen wir einen deutlichen Wandel“, sagt Oliver Frille, Associate Partner und Experte für Procurement und Supply Chain Themen bei Odgers. „Die klassischen Tugenden wie strategisches und analytisches Denken reichen nicht mehr – Kommunikation, mentale Flexibilität und der konsequente Fokus auf kontinuierliches Lernen sind die Kernkompetenzen, die Führungskräfte heute benötigen.”
Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die derzeitige Transformation die Unzufriedenheit und Wechselbereitschaft von Führungskräften auf den höchsten Stand seit 2015 treibt. Während 38 Prozent keinen Wechsel planen, denken 39 Prozent über einen Wechsel in den kommenden zwölf Monaten nach und 23 Prozent über einen Wechsel in den nächsten ein bis zwei Jahren. Besonders hoch ist die Wechselbereitschaft in der Automobilindustrie, Medizin und Pharmabranche sowie in der Tech- und Telekommunikationsbranche. Unternehmen müssen sich Gedanken machen, wie sie Rollen ganz gezielt weiterentwickeln, um den Führungskräften jene zentralen und seit Jahren stabilen Motivatoren wie Gestaltungsfreiheit und anspruchsvolle Inhalte anzubieten.
Bei den beruflichen Zielen der Führungskräfte dominieren branchenübergreifend insbesondere motivierende Arbeitsinhalte und Gestaltungsmöglichkeiten. Jeweils 94 Prozent der Befragten nennen sie als wichtigste Treiber ihrer Karriere. Deutlich dahinter rangiert die Work-Life-Balance: Auf C-Level halten nur 35 Prozent eine ausgewogene Balance für zentral, im mittleren Management hingegen 60 Prozent. Dieses Ergebnis verdeutlicht auch einen Generationenunterschied: Für Manager, die auf dem Karriereweg weiter fortgeschritten und in der Regel älter sind, spielt ein gleichgewichtiges Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben eine geringere Rolle als bei den jüngeren Generationen am Beginn ihres Arbeitslebens.
Ein weiters Ergebnis: Das Fach- und Technologiewissen entwickelt sich rasant weiter, seine Halbwertszeit verkürzt sich deutlich. Für Führungskräfte und Mitarbeitende bedeutet dies, eigenständig Verantwortung zu übernehmen und ihre Fähigkeiten beständig weiterzuentwickeln, zum Beispiel im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Neue Formate wie Microlearning, Learning-on-the-Job und KI-gestützte Lernplattformen werden somit künftig zum Standard. Damit steigt die Lernintensität für jeden Einzelnen.
Im Rahmen der speziellen Betrachtung der Supply Chain zeigt das aktuelle Manager Barometer, dass es derzeit zu deutlichen Veränderungen an den Schnittstellen zwischen Unternehmen kommt. So geht jeder zweite Befragte davon aus, dass für den bewussten Aufbau und Erhalt von Vertrauen in Lieferantenbeziehungen zukünftig mehr Ressourcen aufgewendet werden müssen, um eine tiefere Zusammenarbeit durch das Teilen wertvoller Informationen zu ermöglichen. Oliver Frille erklärt: „Dynamik und Volatilität im Umfeld auf der einen Seite und Technologie auf der anderen sind die entscheidenden Treiber hinter den umfangreichen Veränderungen in den Lieferketten – mehr Transparenz durch verstärktes Monitoring, umfangreichere Lieferverträge und eine verkürzte Dauer der Lieferbeziehungen. Vertrauen fungiert dabei als das darunterliegende Fundament der Geschäftsbeziehung.“
Ergänzt wird das Manager Barometer durch Ergebnisse der LeadershipGarage, einer Kollaborationsplattform der Leuphana Universität Lüneburg mit namhaften Unternehmen und Organisationen, die von Prof. Dr. Sabine Remdisch geleitet wird. Die Analyse verdeutlicht, dass die Kompetenzen von Führungskräften und ihr konkretes Führungsverhalten eng mit der Anpassungsfähigkeit ihrer Unternehmen sowie mit der Einführung von Innovationen wie Künstlicher Intelligenz verknüpft sind. Entscheidend für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind daher die Stärkung von Führungskompetenzen, positives Führungsverhalten und die Förderung organisationaler Resilienz.
Die Daten des Manager Barometers 2025 wurden auch dem Handelsblatt exklusiv zur Verfügung gestellt. Der entsprechende Artikel, angereichert mit weitern Insights, ist hier nachzulesen.
Oliver Frille stellt die Ergebnisse des 15. Manager Barometers außerdem im Rahmen der BVL Supply Chain CX am 23. Oktober in Berlin vor. Nähere Informationen zur Veranstaltung und wie Sie sich anmelden können, finden Sie hier.
Das gesamte Odgers Manager Barometer 2025 finden Sie hier zum Download: Manager Barometer 2025.
Über Odgers
Odgers wurde 1965 gegründet. Mit unserer Präsenz in 59 Büros weltweit bieten wir Executive-Search- und Leadership-Advisory-Dienstleistungen in 33 Ländern an. In unserer 60-jährigen Geschichte haben wir umfassende funktionale und branchenspezifische Expertise entwickelt und ein globales Netzwerk von vertrauensvollen Beziehungen aufgebaut. Wir sind tief in den lokalen Märkten verwurzelt und kombinieren dies mit unserer globalen Perspektive und Reichweite, wodurch es uns möglich ist, Kunden auf sechs Kontinenten zugleich umfangreich und marktspezifisch zu betreuen.
Odgers ist in Deutschland partnergeführt und beschäftigt aktuell rund 120 Mitarbeitende in Frankfurt und München. Seit der Gründung des ersten deutschen Standorts im Jahr 1971 bietet Odgers maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen aller Branchen – von multinationalen Konzernen bis zu Familienunternehmen und Hidden Champions.
Mehr Informationen unter odgers.com/de-de/
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