Frankfurt am Main, 24. September 2025
Beständigkeit statt frischer Wind: DAX-40-Vorstandsgremien werden immer älter und wieder (west)deutscher
- Odgers veröffentlicht zwölften DAX-Vorstandsreport mit Analyse der 256 DAX-40-Vorstandsprofile
- Kontinuität weiterhin wichtiger Faktor bei der Besetzung: Branchenerfahrung, Karriereweg im General Management und Seniorität weiterhin gefragt
- Frauenanteil steigt von 24 Prozent im Jahr 2024 auf 26 Prozent, aber noch weiter Weg zur Parität
- Mehr Diversität im Top Management mit Blick auf Geschlecht, Nationalität oder Ausbildung nötig, um Unternehmen erfolgreich durch disruptives Umfeld zu führen
- Transformation geht nur im Team: Zusammenarbeit in DAX-Vorständen im Mittelpunkt, wenn es um „Readiness for Transformation“ geht
Spiegelt sich das disruptive Umfeld der Wirtschaft auch in den Besetzungen der DAX-40-Vorstände wider? Dies ist eine der Fragen, der die zwölfte Ausgabe des Odgers DAX-Vorstandsreport nachgeht. Die integrierte Unternehmensberatung für Executive Search und Leadership Advisory hat dafür die 256 Vorstandsmitglieder der 40 größten börsennotierten Unternehmen der deutschen Wirtschaft unter die Lupe genommen.
Der Odgers DAX-Vorstandsreport 2025 zeigt, dass Kontinuität und Erfahrung weiterhin wichtige Faktoren bei der Besetzung der Vorstandsgremien sind: Das Durchschnittsalter der Vorstandsmitglieder steigt auf 54,6 Jahre. 2022 lag der Durchschnitt noch bei 53,4 Jahren. Die Amtszeit der CEOs liegt weiter durchschnittlich bei rund fünf Jahren. Eine branchen-interne Karriere ist nach wie vor das Maß aller Dinge: 77 Prozent aller DAX-Vorstände kommen aus der Branche, in der sie als Vorstand tätig sind. Wenn es um die CEO-Position geht, ist eine Tätigkeit im General Management mit einem Anteil von 43 Prozent die beste Ausgangsposition.
„Diese Parameter sind ein Zeichen dafür, dass die DAX-Unternehmen der sich immer schneller wandelnden Welt mit Beständigkeit und Erfahrung begegnen, anstatt Experimente zu wagen“, erklärt Dr. Franziska Dietz, Partnerin in der Leadership Advisory Practice von Odgers.
Dafür beschleunigen sich die Karrierewege: Vorstände werden im langjährigen Trend früher berufen. 10,6 Jahren beträgt 2025 die Zeit bis zur Berufung in einen Vorstand im eigenen Unternehmen. Vor zehn Jahren dauerte es noch rund 12,5 Jahre, um in den Vorstand einzuziehen.
In Sachen Diversität steigt der Frauenanteil in den DAX-Vorständen von 24 in 2024 auf26 Prozent. Bis zur Parität ist es aber noch ein weiter Weg. Immerhin: War lange Zeit Belén Garijo als CEO bei Merck das einzige weibliche Aushängeschild im DAX, sind nun mit ihr, Bettina Orlopp bei der Commerzbank, Karin Rådström bei Daimler Truck und Helen Giza bei Fresenius Medical Care insgesamt vier Frauen unter den DAX-Vorstandsvorsitzenden.
Bei der Internationalität der DAX-Vorstände zeigt sich ein gegenteiliger Trend. Nach mehreren Jahren der Zunahme ist der Anteil von Nicht-Deutschen in DAX-Vorständen wieder leicht auf 34 Prozent gesunken. Und beim Thema Ost-West bleibt das Bild eingetrübt: Vorstände mit ostdeutscher Herkunft gibt es fast nicht.
Modus der Zusammenarbeit bestimmt die Readiness for Transformation
Dabei bräuchte es neben anderen Faktoren deutlich mehr Diversität in den Vorständen, etwa mit Blick auf Geschlecht, Nationalität oder Ausbildung, um die Unternehmen erfolgreich zu transformieren. Dies beleuchtet ein Insights-Artikel im DAX-Vorstandsreport zur „Readiness for Transformation“. Darin kommen Executives wie Claudia Nemat von der Telekom, Stefan Oelrich von Bayer oder Dr. Nicola Kimm, ehemals bei Heidelberg Materials, selbst zu Wort und teilen ihre Perspektiven auf die entscheidenden Team-Faktoren erfolgreicher Transformationsprozesse.
„Es braucht nicht zwingend eine radikale Erneuerung bei der Besetzung“, erklärt Ansgar Sassen, Partner und Leiter des Bereichs Leadership Advisory in Deutschland. „Vielmehr sollte der Modus der Zusammenarbeit in DAX-Vorständen Gegenstand der Betrachtung werden. Für eine erfolgreiche Transformation braucht es keinen Vorstand voller starker Individuen, sondern ein eingespieltes Team, das seine unterschiedlichen Stärken gezielt vereint, das sich gegenseitig fordert und unterstützt.“
Fazit der Insights-Analyse: Unter dem Strich geht es weniger darum, welchen Hintergrund der einzelne CEO oder Vorstand mitbringt, sondern wie er oder sie die eigene Perspektive ins Leadership Team einbringt und andere neben der eigenen nicht nur gelten lässt, sondern einfordert. Im Sinne der gemeinsamen Veränderung.
Den neuen Odgers DAX-Vorstandsreport 2025 finden Sie hier zum Download: DAX-Vorstandsreport 2025
Über Odgers
Odgers wurde 1965 gegründet. Mit unserer Präsenz in 59 Büros weltweit bieten wir Executive-Search- und Leadership-Advisory-Dienstleistungen in 33 Ländern an. In unserer 60-jährigen Geschichte haben wir umfassende funktionale und branchenspezifische Expertise entwickelt und ein globales Netzwerk von vertrauensvollen Beziehungen aufgebaut. Wir sind tief in den lokalen Märkten verwurzelt und kombinieren dies mit unserer globalen Perspektive und Reichweite, wodurch es uns möglich ist, Kunden auf sechs Kontinenten zugleich umfangreich und marktspezifisch zu betreuen.
Odgers ist in Deutschland partnergeführt und beschäftigt aktuell rund 120 Mitarbeitende in Frankfurt und München. Seit der Gründung des ersten deutschen Standorts im Jahr 1971 bietet Odgers maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen aller Branchen – von multinationalen Konzernen bis zu Familienunternehmen und Hidden Champions.
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